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Komplementärmedizinische Sprechstunde
Komplementärmedizinische Verfahren im Rahmen der Behandlung onkologischer Erkrankungen werden immer wieder kontrovers diskutiert. Für eine Reihe von Methoden ist die Wirksamkeit kaum durch Studien belegt. Für andere Verfahren, beispielsweise die Akupunktur, gibt es Therapiestudien, die für bestimmte Situationen einen Therapievorteil gezeigt haben. Komplementärmedizinische Therapien und Anwendungen haben sich nichtsdestotrotz über die letzten Jahrtausende etabliert und weiterentwickelt und auch in der Onkologie einen besonderen Stellenwert erlangt.
Insgesamt handelt es sich bei dem Begriff „Komplementärmedizinische Verfahren“ um eine Vielzahl verschiedener Methoden und Behandlungskonzepte.
So hat beispielsweise Hildegard von Bingen (1098 – 1179) schon im Mittelalter in ihren Schriften auf die Wirksamkeit zahlreicher pflanzlicher Arzneien, Minerale, aber auch Edelsteine hingewiesen. Zu ihren Behandlungsansätzen gehörten darüber hinaus Empfehlungen zu maßvoller und ausgewogener Ernährung sowie der Rat, Kräuter und Gewürze, Dinkel, Sellerie, Edelkastanie und Fenchel und andere Produkte in den Ernährungsplan zu integrieren. Ferner betonte sie den Wert eines ausgeglichenen Wechsels von Ruhe und Aktivität und sprach sich für verschiedene Ausleitungsverfahren (z.B. Aderlass, Fasten, Schröpfen) sowie seelische Ausgeglichenheit aus.
Der bayerische Priester und Hydrotherapeut Sebastian Anton Kneipp (1821 – 1897) hat mit der Entwicklung der Kneipp-Medizin und Kneipp-Therapie ähnliche Themen in seinen Empfehlungen berücksichtigt. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf einer Reihe spezieller Wasseranwendungen. Die Kombination aus Pflanzenwirkstoffen, Bewegungs- und Ernährungsempfehlungen hat sich in einer Reihe von Konzepten erhalten, die vorbeugend (präventiv), aber auch zur Behandlung bestehender Erkrankungen (kurativ) eingesetzt werden können. Allerdings ist ihre sichere Wirksamkeit nicht belegt. Für wenige Symptome (z.B. Krampfadern) gibt es jedoch Hinweise auf eine Linderung der Beschwerden. Eine klinische Studie ergab, dass durch regelmäßige Kneipp-Anwendungen eine Verbesserung der Lebensqualität für Bronchitispatienten erreicht werden kann.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet einen mannigfaltigen Schatz an Behandlungsansätzen, deren Wirksamkeit über die letzten 2000 Jahre in China weiterentwickelt wurde. Zu den Behandlungsverfahren gehören Akupunktur, Arzneitherapie, Moxibustion sowie spezielle Bewegungsübungen wie Qigong. Die TCM wird heute in Deutschland an vielen Stellen professionell angeboten, wobei ihre Wirksamkeit immer wieder kritisch diskutiert wird. Mehrere prospektive Studienansätze konnten jedoch für die Akupunktur deutlich bessere Heilungsergebnisse als durch die Behandlung mit herkömmlichen westlichen Behandlungsmethoden belegen. Hierauf basierend gibt es eine Empfehlung der WHO Akupunktur bei über 40 Krankheiten einzusetzen (Indikationsliste für Akupunktur, 2003).
Für ein bestmögliches onkologisches Ergebnis behandeln wir Sie mit modernster Strahlentherapie. In Kombination mit alternativen Heilmethoden ermöglicht dies, „das Beste aus beiden Welten“ zu nutzen. Es liegt uns am Herzen, alle Fragen und Sorgen offen und persönlich mit Ihnen zu besprechen. Fragen Sie uns in unserer komplementärmedizinischen Sprechstunde, welche Produkte und Anwendungen in Kombination mit einer Strahlentherapie gut verträglich sind und welche Ansätze für welche Erkrankungsart vorteilhaft sind!
Zur Terminvereinbarung wenden Sie sich bitte an unsere Ambulanzen.
Unsere Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier: Amulanzen & Sprechstunden
- Hildegard von Bingen: Ursachen und Behandlung der Krankheiten. (Causae et curae). Übers. von Hugo Schulz. Mit e. Geleitwort von Ferd. Sauerbruch. Haug, Heidelberg 1955 (4. Auflage. 1983), ISBN 3-7760-0569-6.
- Gottfried Hertzka: So heilt Gott. Die Medizin der hl. Hildegard von Bingen als neues Naturheilverfahren. Christiana, Stein am Rhein 1970, (18. Aufl. 2006), ISBN 3-7171-0527-2.
- Oskar Schmitt: Hildegard von Bingen, eine missverstandene Heilige. Buchwerkstatt Berlin 2008, ISBN 978-3-940281-03-6.
- World Health Organization: Legal Status of Traditional Medicine and Complementary/ Alternative Medicine: A Worldwide Review. 2001, S. 2