Klinische Studien
Unsere aktuellen klinischen Studien im Überblick:
Studie | Original Titel | Entität | Thema | Status |
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CA-209-498 | Glioblastom | Eine offene, randomisierte Phase III Studie mit Nivolumab versus Temozolomid, jeweils in Kombination mit Strahlentherapie, bei erwachsenen Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom, welches einen nicht-methylierten MGMT (O-6-Methylguanin-DNA-Methyltransferase) Promotor aufweist | rekrutiert | |
CA-209-548 | Glioblastom | Eine randomisierte einfach verblindete Studie der Phase II mit Temozolomid und Strahlentherapie in Kombination mit Nivolumab oder Placebo bei erwachsenen Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom, welches einen methylierten MGMT-(O-6-Methylguanin-DNA-Methyltransferase)-Promoter aufweist | rekrutiert | |
CareOnline | CAREONLINE | alle | eine mobile Patienten-App während der Strahlentherapie (ARIELLE Studie) | rekrutiert |
ERASER | Evaluation of repeated whole brain radiotherapy versus best supportive care for multiple brain metastases – a randomized trial | Hirnmetastasen | Vergleichsuntersuchung einer wiederholten Ganzhirnbestrahlung versus best supportive care bei multiplen Hirnmetastasen – eine randomisierte Studie | rekrutiert |
GATTUM | Linksseitiges Mammakarzinom | Prospektive Evaluation der Notwendigkeit einer atemgetriggerten Bestrahlung (gating) beim linksseitigen Mammakarzinom | rekrutiert | |
GAZAI | Therapy of Nodal Follicular Non-Hodgkin Lymphoma (WHO grade 1/2) in Clinical Stage I/II using Response Adapted Involved Site Radiotherapy in Combination with Gazyvaro | NHL1, NHL 2 | Folliküläres Lymphom; Radiotherapie in Kombination mit Gazayvaro | rekrutiert |
GLIAA | Amino-acid PET versus MRI guided re-irradiation in patients with recurrent glioblastoma multiforme – a randomised phase II trial | Glioblastom | Aminosäure-PET versus MRT basierte Zielvolumendefinition gefolgt von einer Re-Bestrahlung bei Patienten mit rezidiviertem Glioblastoma multiforme | rekrutiert |
GLIOCAVE/NOA-17 | Adjuvant stereotactic fractionated radiotherapy to the resection cavity in recurrent glioblastoma | Glioblastom | Adjuvante stereotaktische fraktionierte Strahlentherapie der Resektionshöhle beim rezidivierten Glioblastom | rekrutiert |
HNprädBio | Plattenepithelkarzinom | Radiobiologisches Profiling für eine biologisch stratifizierte Radiochemotherapie bei Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen: eine multizentrische prospektive Studie des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) | rekrutiert | |
IMEP | Immunologische und epigenetische Phänomene der lokalen Strahlentherapie | Immunologische und epigenetische Phänomene der lokalen Strahlentherapie | rekrutiert | |
IMPROVE CODEL | Improvement of functional outcome for patients with newly diagnosed grade II or III glioma with co-deletion of 1p/19q - Improve Codel: the NOA-20 trial | Gliome Grad II und III | Radiotherapie bei Grad II und III Gliomen mit einer 1p/19q Kodeletion | rekrutiert ab Mitte 2020 |
Intrago II | A multicenter randomized phase III trial on intraoperative radiotherapy in newly diagnosed glioblastoma multiforme (Intrago II) | Glioblastom | Intraoperative Strahlentherapie beim Glioblastom | rekrutiert |
LAUREL | Local stereotactic radiotherapy after surgical resection of large or symptomatic brain metastases; Lokale stereotaktische Strahlentherapie nach chirurgischer Resektion von großen oder symptomatischen Hirnmetastasen |
Hirnmetastasen | Resektionshöhlenbestrahlung bei großen Läsionen | rekrutiert |
MEDIRAD | MEDIRAD Clinical Studies – EARLY-HEART Study Protocol | Mammakarzinom | Früherkennung von kardiovaskulären Veränderungen nach Strahlentherapie bei Brustkrebspatientinnen | rekrutiert |
MRT RTx | Mammakarzinom | Auswertung der strahleninduzierten Schädigung des Herzens von Brustkrebs-Patienten mittels Herz-MRT, die mit einer Strahlentherapie behandelt wurden | rekrutiert | |
NiVAHL | klassischen Hodgkin Lymphom | In der randomisierten multizentrischen Phase II NIVAHL Studie wird der PD1-Antikörper Nivolumab in Kombination mit AVD Chemotherapie und einer 30Gy involved-site Bestrahlung untersucht. | rekrutiert | |
PACIFIC_4 | A Phase III, Randomized, Placebo-controlled, Double-blind, Multi-center, International Study of Durvalumab Following Stereotactic Body Radiation Therapy (SBRT) for the Treatment of Patients with unresected Stage I/II, lymph-node negative Non-small Cell Lung Cancer | NSCLC | Stereotaktische Radiotherapie gefolgt von Durvalumab beim nicht-resektablen NSCLC | rekrutiert ab Juli 2020 |
RACE IT | Harnblase | Prospektive, einarmige, multizentrische Oase II Studie zur Erhebung von Sicherheit und Wirksamkeit einer präoperativen Radio-Immuntherapie gefolgt von radikaler Zystektomie beim lokal fortgeschrittenen Harnblasenkarzinom | rekrutiert | |
Rosetta | RandOmized Study Exploring the combination of radioTherapy with Two types of Acupuncture treatment | Randomisierte kontrollierte Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit von zwei Arten von Akupunktur parallel zu einer Strahlentherapie | rekrutiert | |
Serogli | Glioblastom | Detektion seroglischer Genexpressionsmuster (mRNA, miRNA) zur Bestimmung der therapieassoziierten Tumorlast bei Glioblastom WHO IV | rekrutiert | |
DELPHI | Plattenepithelkarzinom | De-Eskalation der adjuvanten Radio(chemo)therapie für HPV-positive Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinome. Eine Phase I Studie zur Reduktion der Spättoxizität (DELPHI) | rekrutiert | |
NepoMUC | Neoadjuvant Radiotherapy (N-RT) for intracerebral Metastases of Solid Tumors | Hirnmetastasen | Neoadjuvante Radiotherapie von Hirnmetastasen (Bestrahlung vor Operation) | rekrutiert |
EORTC 1709-BTG | Glioblastom | Phase III Studie von Marizomib in Kombination mit Temozolomid-basierter Standard-Radiochemotherapie im Vergleich zu Temozolomid-basierter Standard-Radiochemotherapie allein bei Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom | rekrutiert | |
RACE | Neoadjuvant Radiochemotherapy versus Chemotherapy for patients with locally advanced, potentially resectable adenocarcinoma of the gastroesophageal junction (GEJ) RACE-trial: A randomized phase III joint study of the AIO, ARO and DGAV | AdenoCa | Neoadjuvante RCHT beim Karzinom des gastroösophagealen Übergangs | rekrutiert |
RADIANCE | Radiochemotherapy +/- Durvalumab for locally advanced Anal Carcinoma - a multicenter, randomized phase II trial of the German Anal Cancer Study Group | Analkarzinom | Radiochemotherapie + Durvalumab beim Analkarzinom | rekrutiert ab Juni 2020 |
NADIHN | An open label, randomized Phase II clinical trial of Nivolumab investigating the efficacy and safety of Nivolumab given once prior to, concurrent to the radiotherapy and as maintenance therapy over 12 month in patients with advanced resectable head and neck squamous cell carcinoma (HNSCC) after surgery | HNSCC | Nivolumab bei Kopf-Hals-Tumoren | rekrutiert |
Weitere Informationen zu unseren klinischen Studien
Vergleichsuntersuchung einer wiederholten Ganzhirnbestrahlung versus best supportive care bei multiplen Hirnmetastasen – eine randomisierte Studie
Patienten mit soliden Tumoren können im Erkrankungsverlauf zerebrale Metastasen entwickeln, die einer Ganzhirnbestrahlung bedürfen. Darüber hinaus kann bei einem intrazerebralen Rezidiv eine Re-Bestrahlung des Ganzhirns erforderlich sein, auch aufgrund der neben BSC eingeschränkten Möglichkeiten. Es finden sich hierzu wenige Publikationen, wobei weitere Studien auch insbesondere zu einem optimalen Dosiskonzept benötigt werden. Zudem wurde die Effektivität im Vergleich zu BSC bisher nicht evaluiert.
In der vorliegenden Studie soll die Toxizität einer Re-Ganzhirnbestrahlung mit entweder 20 Gy in 10 Fraktionen oder 30 Gy in 15 Fraktionen versus BSC evaluiert werden. Primärer Endpunkt ist die Toxizität. Sekundäre Endpunkte sind Lebensqualität, loko-regionäres progressions-freies Überleben, Gesamtüberleben sowie bildgebendes Therapieansprechen.
Einschlusskriterien
- Histologisch bestätigte Malignität
- Indikation zur Ganzhirnbestrahlung (WBRT)
- Vorangegangene Ganzhirnbestrahlung (WBRT)
- Gesicherte, durch MRT erfassbare zerebrale Metastasen (>1)
- Patienten älter als 18 Jahre
- Karnofsky Index ≥ 60
- Sichere Kontrazeption bei Patienten im fortpflanzungsfähigen Alter
- Ausreichende Einsicht des Patienten in die Ziele der Studie
- Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung des Patienten
Ausschlusskriterien
- Keine Einwilligung des Patienten
- Symptomatische Läsion, die einen chirurgischen Eingriff benötigt
- Akute hochgradige Toxizität nach vorangegangenen Therapien
- Schwangere bzw. stillende Frauen
- Der Patient nimmt bereits an einer anderen Studie teil oder befindet sich in der Beobachtungsperiode von konkurrierenden Studien
Prospektive Evaluation der Notwendigkeit einer atemgetriggerten Bestrahlung (Gating) beim linksseitigen Mammakarzinom
Ziel dieser Studie ist es, den Stellenwert einer atemgesteuerten Strahlenbehandlung (Gating) bei Patientinnen mit linksseitigem Mammakarzinom im Hinblick auf die Strahlenbelastung der Risikoorgane zu evaluieren und einen dosimetrischen Vergleich bei Bestrahlung ohne Einsatz einer Atemtriggerung zu erstellen. Um das Patientenkollektiv zu identifizieren, das von einer Strahlenbehandlung in Gatingtechnik profitiert, sollen Messparameter überprüft werden. Hierzu werden sowohl einfache Abstandsmessungen durchgeführt als auch komplizierte drei dimensionale Vektorverschiebungen evaluiert.
Einschlusskriterien
- Patientinnen mit linksseitigem Mammakarzinom(BET)
- Alter ≤ 60 Jahre
- Stratifizierung der Patientinnen nach kardialer Vorbelastung:
- keine kardio-vaskuläre Anamnese
- bekannte kardio-vaskuläre Anamnese:
- anamnestisch bekannte KHK
- bekannte Herz-Kreislauferkrankungen (andere als KHK): z.B. art. Hypertonie, pAVK
- Herzinsuffizienz
- Diabetes mellitus
- aktive Raucherin
- kardiotoxische systemische Therapie in der Anamnese
- COPD
Ausschlusskriterien
- Patientinnen, die eine Strahlentherapie der lokoregionären Lymphabflusswege benötigen
- Patientinnen nach Mastektomie
- Schwangere bzw. stillende Frauen
- Klaustrophobie
- Minderjährige
- Patientinnen mit psychischen Erkrankungen bzw. Patientinnen, die nicht in der Lage sind, eine schriftliche Studieneinwilligung zu leisten und/ oder Atemkommandos zu befolgen (Sprachbarriere, Deutschkenntnisse)
Amino-acid PET versus MRI guided re-irradiation in patients with recurrent glioblastoma multiforme – a randomized phase II trial
This study is designed to test whether a radiotherapy target volume delineation based on Amino-acid PET (AA-PET) leads to an improvement in progression free survival in patients with recurrent GBM treated with re-irradiation, compared to target volume delineation based on Gadolinium contrast enhanced T1 weighted Magnetic Resonance Imaging (T1Gd-MRI).

- Local recurrence of GBM (WHO grade IV) and either not eligible for tumor resection or with macroscopic residual tumor after resection of recurrent GBM
- Histological confirmation of GBM at initial or secondary diagnosis
- Previous radiation therapy of the primary with a maximal total dose 59-60 Gy
- At least 6 months since the end of pre-irradiation
- Recurrent tumor visible on AA-PET and T1Gd-MRI with the diameter measuring 1cm to 6cm by either technique
- Target volume definition possible according to both study arms
- Start of re-irradiation possible within 2 weeks from FET-PET and MRI
- Patient's written IC obtained on the day of FET-PET acquisition or latest the day after FET-PET acquisition
- Legal capacity
- Karnofsky Performance Score (KPS) > 60%
- Age ≥ 18 years (no upper limit of age)
- Registration
Exclusion criteria
- No histological confirmation of GBM
- Recent (≤ 4 weeks before IC) histological result showing no tumor recurrence
- No prior radiation treatment to the primary tumor
- More than 2 previous chemotherapy regimes or previous treatment with Avastin or other molecular targeted therapies
- Technical impossibility to use MRI or FET-PET for Radiation Therapy (RT)-planning
- Less than 2 weeks between application of chemotherapy and planned start of re-irradiation
- Less than 3 weeks between resection of recurrent GBM and planned start of re-irradiation
- Chemotherapy or molecular targeted therapies planned during re-irradiation
- Additional chemotherapy or molecular targeted therapy or further surgery planned before diagnosis of further tumor progression after study intervention
- Female patients of childbearing potential who are pregnant or breast feeding
- Fertile patients refusing to use safe contraceptive methods during the study
- Known allergy against the MRI contrast agent Gadolinium or the PET tracer 18F FET or against any of the components
Adjuvant stereotactic fractionated radiotherapy to the resection cavity in recurrent glioblastoma
Adjuvante stereotaktische fraktionierte Strahlentherapie der Resektionshöhle beim rezidivierten Glioblastom
Für die Behandlung des rezidivierten Glioblastoms gibt es, trotz dieser sehr häufigen klinischen Situation, noch immer kein standardisiertes Therapiekonzept. Die individuellen Therapiekonzepte stützen sich auf kleine Studien, Fallsammlungen und retrospektive Evaluationen. Das Behandlungsspektrum reicht demnach von einem Best Supportive Care über eine primär systemische Therapie zu konservativen bzw. operativen lokalen Therapieverfahren. Das größte prognostische Potential scheinen dabei die lokalen Verfahren mit oder ohne einer sich anschließenden Systemtherapie zu bieten. Ob eine Kombination der beiden lokalen Verfahren – Operation und Strahlentherapie – für den Patienten einen Vorteil erbringen kann, ist unklar. Die mögliche Situation eines postoperativ diagnostizierten makroskopischen, jedoch nicht weiter resezierbaren Resttumors wird aktuell im Rahmen multizentrischer Studien wie der GLIA-A und der NOA-12-Studien untersucht. Retrospektive sowie kleine prospektive Studien versprechen hierfür eine Verbesserung des progressionsfreien sowie des Gesamtüberlebens.
Ob eine postoperative Strahlentherapie der Resektionshöhle nach vollständiger Entfernung des Rezidivs die Prognose der Erkrankung ebenfalls positiv beeinflussen kann, ist noch unklar und soll im Rahmen der vorliegenden Studie untersucht werden. Hierfür wird in einer offenen, randomisierten, (geplant) multizentrischen Studie das aktuelle Standardvorgehen, also die engmaschige bildgebende Kontrolle, mit einer adjuvanten normofraktionierten stereotaktischen Strahlentherapie der Resektionshöhle bis zu einer Dosis von 46 Gy in 2Gy oder 36 Gy in 3 Gy abhängig vom Behandlungsvolumen verglichen. Systemtherapien sind nicht Teil des Studienprotokolls, können unabhängig von der Studie jedoch je nach ärztlichem Ermessen parallel oder adjuvant eingeleitet werden. Darüber hinaus wird im Rahmen sekundärer Endpunkte die Lebensqualität, der Verlauf der neurokognitiven Funktion und das frühe sowie späte bildgebende Ansprechen überprüft werden.
Inclusion Criteria
- supratentorial recurrent glioblastoma
- Prior course of standard treatment
- Complete resection of all contrast enhancing tumor areas
- Age ≥ 18 years of age
- Karnofsky Performance Score ≥ 60%
- For women with childbearing potential, (and men) adequate contraception.
- Ability of subject to understand character and individual consequences of the clinical trial
- Written informed consent (must be available before enrolment in the trial)
Exclusion Criteria
- Distant multifocal glioblastoma of gliomatosis cerebri
- Time interval of less than 6 months after primary radiotherapy
- Previous re-irradiation or prior radiosurgery of prior treatment with interstitial radioactive seeds
- refusal of the patients to take part in the study
- Patients who have not yet recovered from acute toxicities of prior therapies
- Known carcinoma < 5 years ago (excluding Carcinoma in situ of the cervix, basal cell carcinoma, squamous cell carcinoma of the skin) requiring immediate treatment interfering with study therapy
- Pregnant or lactating women
- Participation in another clinical study or observation period of competing trials, respectively
Immunologische und epigenetische Phänomene der lokalen Strahlentherapie
Ziel dieser Studie ist es, im Blut von Krebspatienten nach lokaler Strahlentherapie verschiedene immunologische und epigenetische Veränderungen (von Zelleigenschaften, die nicht auf strukturelle Veränderungen der DNA zurückzuführen sind, aber dennoch an nachfolgende Generationen weitergegeben werden) zu identifizieren. Daraus sollen neue Ansätze für die Strahlentherapie-begleitende Behandlung entwickelt werden.
Einschlusskriterien
Teilnehmen werden Patienten, die in der Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie des Klinikums rechts der Isar der TU München eine lokale Strahlentherapie erhalten. Je nach Patientenkollektiv erfolgen die immunologischen und epigenetischen Untersuchungen im Blut und zusätzlich im Tumor (bei neoadjuvanter Strahlentherapie) sowie bei Kopf-Hals-Patienten auch in der Mundschleimhaut. Verschiedene Kollektive werden untersucht:
- Patienten mit adjuvanter Strahlentherapie eines Mammakarzinoms (n=50)
- Patienten mit definitiver Strahlentherapie des Prostatakarzinoms (n=30)
- Patienten mit Salvage-Strahlentherapie bei biochemischem Rezidiv nach radikaler Prostatektomie (n=30)
- Patienten mit adjuvanter alleiniger Strahlentherapie bei Kopf-Hals-Tumoren (n=30)
- Patienten mit adjuvanter Radiochemotherapie bei Kopf-Hals-Tumoren (n=30)
- Patienten mit neoadjuvanter Strahlentherapie bei Pankreaskarzinom (n=20)
Ausschlusskriterien
- Fernmetastasierung
- Zweittumoren, die nicht in kompletter Remission sind
- Einnahme immunsuppressiver Substanzen (z.B. Azathioprin, hochdosiert Cortison (> 10 mg Prednisolonequivalent), Cyclosporin, Sirolimus, Tacrolimus, Rituximab, Infliximab, Adalimumab, Interferone, Fingolimod) bzw. die Langzeittherapie von hochdosierten COX-Inhibitoren
- Einnahme von Substanzen, welche die Histon-Acetylierung oder die DNA-Methylierung beeinflussen (z.B. Valproinsäure sowie die Dauereinnahme von Trizyklischen Antidepressiva)
- Fieberhafter Infekt zum Zeitpunkt der Blutabnahme
- Für die Kollektive 1 – 4 und 6 ist außerdem eine Chemotherapie parallel zur Strahlentherapie ein Ausschlusskriterium.
Multizentrische, randomisierte Phase III Studie zur intraoperativen Radiotherapie beim neu diagnostizierten Glioblastoma multiforme.
Das Glioblastoma multiforme (GBM) ist ein aggressiver Hirntumor, welcher sich aus entarteten Stützzellen des Hirngewebes - der sogenannten Glia - entwickelt. Erster Therapieschritt ist in Abhängigkeit der Lokalisation im Gehirn eine mikrochirurgische Entfernung des Geschwulstes. Da die Erkrankung sehr häufig am Ort des erstmalig festgestellten Tumors wiederkehrt, wurde eine Technik entwickelt, mit der die Tumorhöhle in der Operation (“intraoperativ“) bestrahlt wird, die „intraoperative Radiotherapie“ (IORT). Sie soll bewirken, dass eventuell verbleibende Tumorzellen in der Tumorhöhle vernichtet werden und ein erneuter Rückfall verzögert oder verhindert wird.
Bei einer intraoperativen Bestrahlung wird zunächst wie bei einer standardmäßig durchgeführten Operation der Körper eröffnet und der Eingriff (z.B. eine Tumorentnahme) durchgeführt. Nach Beendigung des Eingriffs wird der Zugang jedoch nicht gleich verschlossen, sondern ein Bestrahlungsgerät (das im ausgeschalteten Zustand nicht strahlt) in den Körper bzw. die Operationshöhle ("Tumorhöhle") eingeführt. Dann wird, nach ausführlichen Berechnungen durch einen Facharzt für Strahlentherapie und einen Physiker (Medizinphysikexperte), das Bestrahlungsgerät eingeschaltet und eine Strahlendosis in die Höhle eingestrahlt. Abbildung 1 zeigt dies schematisch am Beispiel des Gehirntumors.

Abb. 1: Intraoperative Bestrahlung eines Gehirntumors. Nach erfolgter Komplett- oder Teilresektion eines Gehirntumors wird ein Bestrahlungsquelle in das Operationsgebiet eingeführt. In diesem Beispiel handelt es sich um eine runde Strahlenquelle, die in die Operationshöhle eingebracht wird und sich der Höhlenform anpasst. Ist die Quelle optimal eingepasst, wird die Strahlung für ca. 30 – 100 min aktiviert.
Die IORT bei Glioblastomen bieten wir im Rahmen einer klinischen Studie an, deren Ziel es ist, herauszufinden ob eine zusätzlich zur Standardtherapie durchgeführte IORT die Zeit bis zum Rückfall verlängern kann.
Wenn sich anhand eines MRT-Bildes der Verdacht auf ein Glioblastom ergibt, und dieser potenziell ohne große Risiken komplett oder teilweise entfernt und intraoperativ bestrahlt werden kann, ist eine Studienteilnahme möglich. Hierbei erfolgt nach der Tumorentfernung und entsprechender feingeweblichen Vorabdiagnostik durch den Pathologen („Schnellschnitt“) eine Randomisierung (computergestützte Zufallsentscheidung), ob eine IORT durchgeführt wird (IORT+Standarstherapie-Arm) oder keine IORT erfolgt, also die Operation regulär beendet wird (Standardtherapie-Arm).
Local stereotactic radiotherapy after surgical resection of large or symptomatic brain metastases
Lokale stereotaktische Strahlentherapie nach chirurgischer Resektion von großen oder symptomatischen Hirnmetastasen
Ziel dieser klinischen Phase II Studie ist es, die lokale Effektivität einer hypofraktionierten stereotaktischen Strahlentherapie (HFSRT) nach Resektion von großen oder symptomatischen Hirnmetastasen zu testen. Im Rahmen der Studie wird die Resektionshöhle nach neurochirurgischer Resektion von Hirnmetastasen mit einer Gesamtdosis von 35 Gy in 7 Fraktionen behandelt (5 Gy Einzeldosis, verschrieben auf die 95% Isodose). Die Studie wird als monozentrische, einarmige Phase II Studie durchgeführt. Es werden ca. 30 Patienten mit der Studientherapie behandelt. Die Patienten einer randomisierten Phase III Studie werden als Kontrollkollektiv im Hinblick auf die lokale Kontrolle im Bereich der Resektionshöhle, die lokoregionäre intracranielle Kontrolle (LRC) sowie das Überleben (Kocher, Sofietti et. al. 2011) verglichen. Falls sich weitere asymptomatische Hirnmetastasen (< 4 cm pro Läsion, bis zu 3 weitere Läsionen) in der Bildgebung zeigen, werden diese mittels einer radiochirurgischen Einzeitbestrahlung behandelt.
Metabolic and Molecular Response Evaluation for the Individualization of Therapy in Adenocarcinomas of the Gastroesophageal Junction
Adenocarcinomas of the esophagus and the esophagogastric junction (AEG) are clinically-topographically divided into subtypes I-III according to the Siewert classification and show an increased incidence. Neoadjuvant and/or perioperative chemotherapy or preoperative radiochemotherapy are well established in the management of AEG. However, a significant number of patients do not respond to preoperative chemotherapy, suffering from toxicity and facing a worse outcome due to lower R0 resection rates. Previous results from the MUNICON-1 and MUNICON-2 trials have shown that PET-based therapy individualization can be successfully integrated in neoadjuvant treatment algorithms.
Tumor-free resection edges (R0) constitute the greatest prognostic advantage in terms of overall survival. However, the R0 resection rates for patients who, according to early metabolic response evaluation, have not responded to the chemotherapy, have not been satisfactory, even after conversion to an – albeit moderate – radiochemotherapy in the MUNICON-2 trial. Thus, this patient population (so-called non responders) so far lack a beneficial neoadjuvant therapy modality.
Based on these results, the primary goal of MEMORI study is to evaluate the R0 resection rate for patients with metabolically (ie, according to PET criteria) chemotherapy-resistant locally advanced AEG, who receive an intensified neoadjuvant chemoradiotherapy (INRCT). Secondary it is planned to investigate molecular and metabolic biomarkers in relation to their predictive and prognostic value by correlating them with histopathologic responses and clinical outcome in an exploratory approach. (See also here(link is external))
Inclusion Criteria
- Histologically confirmed AEG I-III
- Potentially R0 - resectable AEG and primary tumor category UT2 -4
- Functional operability: Exclusion of OP - limiting comorbidities
- Intense FDG tracer uptake of the tumor during Baseline PET/CT examination and thus suitability for monitoring and early response prediction by FDG - PET ( [ 18F ] - FDG uptake in the tumor at baseline > 1.35 x liver SUV + 2 x standard deviation of the liver SUV)
- Performance status (ECOG ) 0 or 1
- Age: ≥ 18
- creatinine clearance > 60ml/min measured in a 24 h urine or calculated with the Cockgroft -Gault formula
- bilirubin ≤ 1.5 times upper limit of normal , serum transaminases (GOT / GPT ) ≤ 3 times ULN
- leukocytes ≥ 3.5 g / l, platelet ≥ 100 g / l
- Negative pregnancy test (determination of beta- HCG in urine or serum) in women of childbearing potential
- A signed consent form after implementation of medical education
Exclusion Criteria
- Existing distant metastases (M1b)
- Tumor infiltration into the tracheobronchial system
- Previous radiotherapy targeted at the thorax
- Lack of ability of the patient to adhere to the protocol rules
- Manifest heart failure despite optimal medication> NYHA I
- existing angina pectoris at rest or undergoing stress without clarification via interventional cardiology and / or myocardial infarction within the last 6 months
- Existing pregnancy or lactation
- childbearing or fertility without using recognized safe methods of contraception
- Coexisting other malignant diseases with the exception of a non-melanomatuous, localized skin tumor or carcinoma in situ of the cervix
- absence of a signed consent form
Neoadjuvant Radiotherapy (N-RT) for intracerebal Metastases of Solid Tumors
Hirnmetastasen stellen ein häufiges Problem in der Behandlung von Patienten mit soliden Tumoren dar und führen häufig zu Morbidität oder zum Tod. Trotz verbesserter Behandlungsoptionen ist die Prognose dieser Patienten weiterhin sehr schlecht. Ziel dieser Studie ist es, bei Patienten mit einer oder wenigen Hirnmetastasen die maximale im Rahmen einer prä-operativen Einzeitbestrahlung zu applizierende Dosis zu evaluieren. Dieser neoadjuvante Therapieansatz anstatt der weit verbreiteten postoperativen Bestrahlung beinhaltet mehrere potentielle Vorteile: Durch die präoperative Bestrahlungsplanung ist die Zielvolumendefinition gegenüber der postoperativen Situation deutlich erleichtert. Dies führt zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit Tumorzellen effektiv zu behandeln und zu einer verbesserten Schonung des umliegenden Normalgewebes. Hierdurch sollte sich die lokale Kontrolle verbessern und die Rate an postoperativen Wundheilungsstörungen und potentiellen Liquor Leckagen senken. Außerdem kann durch die präoperative Strahlentherapie die systemische Therapie zeitnah eingeleitet werden, da keine Wartezeit bis zum Abschluss der Wundheilung vor Beginn der Strahlentherapie notwendig ist.
Einschlusskriterien
- Geschlecht: Beide, männlich und weiblich
- Alter: ≥ 18 Jahre
- Patienten mit 1 – 4 intrazerebralen Metastasen im kontrastverstärkten MRT bei bekanntem Primarius.
- es bestehen anhaltende neurologische Symptome oder eine symptomatische Epilepsie durch die Hirnmetastasen trotz Behandlung mit Steroiden.
- Lage des Tumors in der Nähe von eloquenten Hirnarealen. Daher sind neurologische Symptome ohne langjährige steroidale Medikation zu erwarten.
- Der Patient entscheidet sich für einen chirurgischen Eingriff, wenn Resektion und Strahlentherapie gleichwertige Behandlungsmöglichkeiten sind oder wenn der Patient die Strahlentherapie ablehnt.
- Karnofsky Performance Score ≥ 70, ECOG ≤ 1
- Für Frauen mit gebärfähigen Alter eine angemessene Verhütung
- Fähigkeit des Probanden, den Charakter und die individuellen Folgen der klinischen Studie zu verstehen
- schriftliche Einverständniserklärung (muss vor der Registrierung für die Studie verfügbar sein)
Ausschlusskriterien
- Patienten mit unbekannter Primärtumor (CUP)
- Tumordurchmesser einer einzelnen Läsion größer als 4 cm
- Tumore, die schwere neurologische Defizite verursachen oder mit Massenwirkung, die eine sofortige operative Intervention erfordern.
- Frühere Strahlentherapie des Gehirns
- Bekannter Primärtumor mit kleinzelliger Histologie, Keimzelltumore oder Lymphome
- Weigerung der Patientin/des Patienten an der Studie teilzunehmen.
- Patienten, die sich noch nicht von den akuten Toxizitäten früherer Therapien erholt haben.
- Klinisch relevante Nieren-, Leber- oder Herzerkrankungen
- Bekanntes Karzinom vor < 5 Jahren (ausgenommen Karzinom in situ des Gebärmutterhalses, Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome der Haut), das einer sofortigen Behandlung bedarf und die Studientherapie beeinträchtigen würde.
Metabolic and Molecular Response Evaluation for the Individualization of Therapy in Adenocarcinomas of the Gastroesophageal Junction
Die Standardbehandlung des Hodgkin Lymphoms in mittleren Stadien bei erwachsenen Patienten bis einschließlich 60 Jahren ist die Behandlung mit 2 Zyklen BEACOPP eskaliert und 2 Zyklen ABVD sowie einer anschließenden lokalisierten involved-field Bestrahlung mit 30Gy. Diese Behandlung ermöglicht eine hervorragende Tumorkontrolle mit langfristiger Heilung in den meisten Fällen. Nachteilig ist jedoch die ausgeprägte kurz- und langfristige Toxizität, die mit der Behandlung mit diesem aggressiven Therapieregime einhergeht.
Jüngst wurden neuere Substanzen in der Behandlung des Hodgkin Lymphom erprobt und zugelassen, die bei Patienten mit vielen vorhergegangenen Rezidiven erstaunlich wirkungsvoll waren und eine tolerierbare Toxizität zeigten. Diese gegen PD1 gerichteten Antikörper aktivieren das körpereigene Immunsystem und ermöglichen so eine Immunantwort gegen die Tumorzellen. In der randomisierten multizentrischen Phase II NIVAHL Studie wird der PD1-Antikörper Nivolumab in Kombination mit AVD Chemotherapie und einer 30Gy involved-site Bestrahlung untersucht.
Patienten erhalten entweder 4x Nivo-AVD oder 4x Nivolumab + 2x Nivo-AVD + 2x AVD jeweils gefolgt von 30Gy IS-RT. Das Ziel dieser Studie ist es zu zeigen, dass eine Nivolumab-basierte Erstlinientherapie bei Patienten mit Erstdiagnose eines klassischen Hodgkin Lymphoms im mittleren Stadium effektiv und sicher ist. Begleitend sind, wie schon in vorherigen Studien der GHSG, unter anderem Projekte zur Erfassung der Langzeittoxizität, der Lebensqualität und zur Probengewinnung für umfangreiche wissenschaftliche Forschungsprojekte vorgesehen.
Wichtige Einschlusskriterien
- Histologisch gesicherte Erstdiagnose eines klassischen Hodgkin Lymphoms
- Patient ist therapienaiv in Bezug auf das cHL
- Stadium IA, IB oder IIA mit Risikofaktor(en), Stadium IIB mit den Risikofaktoren ≥3 Areale oder erhöhte BSG
- Alter: 18 – 60 Jahre
- Normale Organfunktion, außer HL-bedingt
Wichtige Ausschlußkriterien
- Begleiterkrankungen, die eine protokollgerechte Therapie nicht erlauben
- HL als Mischtumor (s.g. Composite Lymphoma) oder Vorliegen eines NLPHL
- Andere maligne Tumorerkrankung in den letzten 3 Jahren
- Schwangerschaft, Stillen
- Mangelnde Compliance
- Teilnahme an einer anderen interventionellen Prüfung
- Phase II, multizentrisch, randomisiert
Arm A
- 4x Nivo-AVD + 30Gy IS-RT
Arm B
- 4x Nivolumab + 2x Nivo-AVD + 2x AVD + 30Gy IS-RT
Die Patienten werden bei Studieneinschluss in einen der beiden Therapiearme randomisiert.
Phase II Studie präoperativer Strahlentherapie von Weichteilsarkomen der Extremitäten mit Intensitäts-Modulation, Image-Guidance und kleinen Sicherheitssäumen
Bei Weichteilsarkomen der Stadien II und III (ohne T1a) ist bei extremitätenerhaltender Tumorresektion eine adjuvante Strahlentherapie indiziert. Diese kann prä- oder postoperativ erfolgen. Die präoperative Strahlentherapie hat sich bei niedrigeren Gesamtdosen als ebenso effektiv erwiesen wie die höher dosierte postoperative Strahlenbehandlung, sie erscheint daher im Hinblick auf Spättoxizität günstiger. Bei Anwendung modernster hochpräziser Strahlentherapieverfahren (wie IMRT, IGRT) kann eine größere Schonung des Normalgewebes erwartet werden, als dies bisher möglich war. Ziel der Studie ist zu bestimmen, in wieweit die individuell optimierte präoperative Strahlentherapie in Kombination mit Brachytherapie im Falle einer R1-Resektion eine im Vergleich zur Literatur geringere Rate an Wundkomplikationen erreicht.
Einschlusskriterien
- Histologisch gesichertertes und in Schnittbildgebung dargestellten Weichteilsarkom
- Lokalisation: obere Extremität (mediale Begrenzung des Schulterblatts bis Fingerspitzen) oder untere Extremität (inkl. Hüftregion ab Beckenkamm bis Zehen) <
- AJCC-Stadium II oder III, (ohne T1a-Tumoren, ohne N1)
- Präsentation als Primärtumor oder Rezidiv
- Vorstellung nach Biopsie oder R2-Resektion
- Tumoren müssen laut Schnittbildgebung als „primär resektabel“ oder „potentiell resektabel nach präoperativer Strahlentherapie“ eingeschätzt werden
- Patientenalter ≥ 18 Jahre
- ECOG Perfomance Status 0-2
- Aufklärung und schriftliche Einwilligung des Patienten
Ausschlusskriterien
- Tumoren der Ewing-PNET-Gruppe
- Extraskelettale Osteo- und Chondrosarkome
- Aggressive Fibromatose (Desmoidtumoren)
- Dermatofibrosarcoma protuberans
- Lymphknotenmetastasen oder Fernmetastasen
- Lebenserwartung < 1 Jahr
- Schwangerschaft
- Gravierende Begleiterkrankung, aufgrund derer die Studienbehandlung nicht durchgeführt werden kann
- Gravierende Wundheilungsstörung oder rezidivierende Hautinfektion in Anamnese
- Positiver HIV-Status bekannt
- Simultane Chemotherapie, targeted therapy oder experimentelle Tumortherapie
- Persistierende Toxizität von anderer Tumortherapie > Grad I im aktuellen Behandlungsgebiet
- Frühere Strahlentherapie im aktuellen Behandlungsgebiet
- Dauermedikation mit Steroiden oder Immunsuppressiva
Randomized Study Exploring the combination of Radiotherapy with two types of Acupuncture treatment
Randomisierte kontrollierte Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit von zwei Arten von Akupunktur parallel zu einer Strahlentherapie
Während einer Strahlentherapie können Beschwerden wie Müdigkeit, Schmerzen, Hautprobleme sowie Übelkeit und Erbrechen auftreten. Diese unangenehmen und lästigen Symptome beeinträchtigen die Lebensqualität der Patienten. Bekanntlich kann Akupunktur eine Verbesserung der Beschwerden bei Strahlentherapie unterstützen. Dies wurde bereits mehrfach untersucht. Inwieweit sich allerdings die traditionelle Akupunktur (Verum-Akupunktur) bezüglich der Wirksamkeit der Symptomlinderung bzw. der Verbesserung der QOL von einer Sham-Akupunktur (falsche Akupunktur) unterscheidet, ist nicht erwiesen. Im Rahmen des vorgelegten Projekts soll daher in einer prospektiven, randomisierten Studie der Effekt von klassischer Akupunktur auf Nebenwirkungen der Strahlentherapie untersucht werden. Von einer in TCM und Akupunktur ausgebildeten Person werden während der Strahlentherapie im Experimental-Arm regelmäßig dedizierte Akupunkturpunkte gestochen, im Kontrollarm hingegen “sham”-Akupunkturpunkte (falsche Akupunkturpunkte).
Inclusiom Criteria
- Treatment with radiotherapy
- Age ≥ 18 years of age
- Ability of subject to understand character and individual consequences of the clinical trial
- Written informed consent (must be available before enrolment in the trial)
Exclusion Criteria
- Any contraindication to acupuncture
- Known coagulopathy or anticoagulation therapy with bleeding time > 4 minutes, thrombocyte count < 50 000/µl
- Missing compliance
- Skin disease in the region of the acupuncture points
- Refusal of the patients to take part in the study
- Participation in another clinical study or observation period of competing trials, respectively
Analyse serologischer Genexpressionsmuster (mRNA, miRNA) zur Bestimmung der therapieassoziierten Tumorlast bei Patienten mit glialen Tumoren (SEROGLI)
Das Glioblastoma multiforme (GBM) ist ein aggressiver Hirntumor, welcher sich aus entarteten Stützzellen des Hirngewebes - der sogenannten Glia - entwickelt. Erster Therapieschritt ist in Abhängigkeit der Lokalisation im Gehirn eine mikrochirurgische Entfernung des Geschwulstes. Danach ist eine Nachbehandlung notwendig, um ein Nachwachsen (Rezidiv) bzw. Weiterwachsen des Tumors zu unterdrücken. Diese besteht in der Regel aus einer Bestrahlung und einer Chemotherapie mit Tabletten. Im Rahmen der Therapie und Nachsorge sind dann regelmäßige MRT-Untersuchungen notwendig, um im Falle eines Nachwachsens des Tumors eine entsprechende Behandlung in die Wege leiten zu können.
Für einige Tumorarten, z.B. Prostatakrebs oder den schwarzen Hautkrebs, gibt es verlässliche Tumormarker im Blut, die Rückschlüsse auf die Tumorlast (Menge an Krebszellen) im Körper zulassen. In der klinischen Routine gibt es solche für Glioblastome bisher noch nicht, weshalb man auf MRT-Untersuchungen angewiesen ist.
Im Rahmen dieser Studie wird untersucht, ob Stoffwechselprodukte von Tumorzellen als Tumormarker im Blut genutzt werden können. Im Kern einer jeden Körper- als auch Krebszelle befindet sich im Zellkern das Erbgut, die sogenannte Desoxyribonukleinsäure, welche auch als DNS oder DNA bekannt ist. Auf dieser sind zahlreiche Informationen in Form von Genen gespeichert. Um aus den Genen funktionstragende Eiweiße (Proteine) herzustellen, müssen diese zunächst „abgeschrieben“ werden, das heißt es werden Negative erstellt, welche dann als Bauplan für die entsprechenden Proteine verarbeitet werden. Diese Negative werden auch als Boten (engl. Messenger)- und Mikro-RNA (mRNA bzw. miRNA) bezeichnet und kontinuierlich in das Blut abgegeben. Hier dienen Sie der Kommunikation zwischen verschiedenen Körperzellen untereinander. Sowohl die Anzahl der Gene die abgeschrieben werden als auch die Menge jeder einzelnen Kopie sind für jede Zelle sehr individuell, so dass sich auch eine sehr individuelle Zusammensetzung von mRNA und miRNA im Tumor selbst als auch im Blut ergibt. Die Tumorzellen hinterlassen in gewisser Weise eine Art Fingerabdruck im peripheren Blut, welcher spezifisch für den Tumor ist und indirekt auf diesen schließen lässt. Mit modernen biotechnologischen Verfahren kann aus wenigen Millilitern Blut und einer kleinen Menge Tumorgewebe für jeden Tumor ein spezifisches RNA-Muster erstellt werden. Man spricht auch von Genexpressisonsmustern.
Ziel dieser Studie ist es zunächst zu untersuchen, ob für den Tumor charakteristische mRNAs und miRNAs gefunden werden können, welche mit der Menge des Tumors im Gehirn zusammenhängen. Kann der Tumor im vollen Umfang entfernt werden, sollten diese spezifischen mRNAs und miRNAs deutlich abfallen, bzw. im Falle eines Nachwachsens des Tumors entsprechend wieder ansteigen. Hierbei könnte man indirekt Hinweise auf das Nachwachsen des Tumors erlangen, man spricht auch von einer „flüssigen Biopsie“ (liquid biopsy).
Das Wissen über solche Marker im Blut könnte in Zukunft dazu beitragen, dass das Nachwachsen eines Hirntumors früher erkannt werden kann und ein zeitlicher Verzug zu einer möglichst frühzeitigen Therapie entscheidend minimiert werden kann. Darüber hinaus könnte man die Zahl zeitaufreibender und kostspieliger MRT-Untersuchungen reduzieren, denn es würde nur dann ein Kontroll-MRT durchgeführt werden, wenn die entsprechenden Marker im Blut ansteigen. Somit könnte dem Arzt gegebenenfalls in Zukunft eine gute Entscheidungshilfe hinsichtlich weiterer notwendiger Therapien oder Diagnostiken zur Verfügung stehen.
Bei Teilnahme an dieser Studie, werden zu bestimmten Zeiten zwei kleine (je 2,5 ml) Röhrchen Blut entnommen: Vor der Tumorresektion im Rahmen der Operationsvorbereitung, nach der Tumorresektion, ggf. 2 Wochen nach der Tumorresektion, dann direkt vor Beginn und am letzten Tag der Strahlentherapie, sowie zu den MRT-Nachsorgenuntersuchungen, welche 3 Monate erfolgen werden. Die Blutuntersuchungen werden nach Möglichkeit im Rahmen der medizinisch ohnehin notwendigen Blutabnahmen durchgeführt werden. Darüber hinaus wird während der Operation ein kleines Stück (ca. 0,5 ml) Tumor für die Studie entnommen.
Einschlusskriterien
- Patienten mit resektablem Glioblastom WHO °IV, die mit einer adjuvanten Radiochemotherapie (Stupp-Schema) behandelt werden
- Schriftliche Einwilligung zur Teilnahme an der Studie
- Alter ≥ 18 Jahre
Ausschlusskriterien
- Zweittumor in Anamnese
- Alter < 18 Jahre
- Subtotale Resektion oder Teilresektion
- Einnahme von Substanzen, welche die DNA-Methylierung beeinflussen
- Fehlende schriftliche Einwilligung