Brachytherapie
Brachytherapie (interne Strahlentherapie) ist eine Form der Bestrahlung, bei der die Strahlenquelle in unmittelbarer Nähe des Zieltumors oder direkt in diesen platziert wird. Dies kann manuell oder im sogenannten Afterloadingverfahren erfolgen. Die geringe Reichweite der Strahlenquelle und ihre Nähe zum Zieltumor machen einen steilen Dosisabfall im umliegenden Gewebe möglich. Dies erlaubt eine hochdosierte lokale Bestrahlung des Tumors, während das Risiko einer Schädigung des gesunden Gewebes reduziert wird.
Bei der manuellen Applikation werden die Strahlenquellen direkt in das zu behandelnde Gewebe eingebracht. Beispielsweise können in frühen Stadien des Prostatakarzinoms radioaktive Seeds (Körnchen) durch einen kleineren operativen Eingriff dauerhaft in die Prostata eingebracht werden. Die Strahlung der Seeds beschränkt sich auf Grund ihrer geringen Reichweite im Wesentlichen auf die Prostata bzw. die jeweilige Umgebung der Seeds. Die Strahlung der Seeds klingt mit der Zeit vollständig ab.
Um die Strahlenbelastung für das Behandlungsteam zu verringern und den Strahlenschutz zu vereinfachen, wird die Brachytherapie in den meisten Fällen nur noch im Nachladeverfahren (Afterloading) durchgeführt. Hierbei werden Schläuche, Hohlnadeln oder Applikatoren vorab an die richtige Position am Patienten gebracht. Die Strahlenquelle befindet sich im Brachytherapiegerät unter entsprechender Abschirmung. Sie wird dann über Verbindungsschläuche, die mit den Hohlräumen in den Applikatoren verbunden werden, ferngesteuert an die vorab berechneten Haltepositionen gefahren. Die jeweilige Haltezeit an den verschiedenen Positionen bestimmt die Dosisverteilung.
Bei diesem klinischen Verfahren werden Hohlnadeln in den Zieltumor gelegt und diese mit Strahlern beschickt. Die Strahler verbleiben nur so lange im Tumorgewebe bis die gewünschte Strahlendosis erreicht ist – also eine relativ kurze Zeit. Diese Vorgehensweise setzen wir beispielsweise häufig bei HNO-Tumoren ein.
Für diese Kurzdistanz-Therapie gibt es viele klinische Anwendungsmöglichkeiten. Zum Beispiel können umschlossene Strahlenquellen mit entsprechenden Applikatoren in Körperöffnungen eingebracht werden. Große Bedeutung hat dies bei der Krebstherapie in der Frauenheilkunde, z.B. als intravaginale Brachytherapie.
Bei der Kontakttherapie werden formbare Materialien an die zu bestrahlenden Körperoberflächen angepasst oder intraoperativ weiche Kunststofflappen (Flaps) in den Körper eingebracht. So kann die Bestrahlung beispielsweise genau an der Stelle erfolgen, an der kurz zuvor ein Tumor operativ entfernt wurde. Ziel ist hierbei die Bekämpfung von nicht sichtbaren Metastasen bei möglichst hoher Schonung des gesunden Gewebes.
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